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Muttersprachliche Begleitung für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache durch Valeria Ocana-Sandoval.
Sprache gehört zu den Grundvoraussetzungen menschlichen Daseins. Im Bildungsgarten ist es wesentlich, einen in frühester Kindheit in Gang gesetzten Prozess fortzusetzen und systematisch zu fördern. Eine andere Muttersprache als die Landessprache ist daher keine „Behinderung“ – im Interkulturellen Bildungsgarten verstehen wir sie primär als eine Bereicherung. Kinder, die in zwei Kulturen aufwachsen, brauchen für die Herausbildung einer bikulturellen Identität die volle Zweisprachigkeit. Sie sind dadurch in beiden Kulturen zu Hause. Sie lernen, zwischen unterschiedlichen Lebenssituationen zu unterscheiden und problemlos zu wechseln.
Zur Sprachentwicklung für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache gehört nicht nur „Deutsch lernen“, sondern auch die Achtung und Förderung der Familiensprache. Wir versuchen, für möglichst viele Kinder mit nichtdeutscher Familiensprache muttersprachliche Begleitung bereitzustellen, was aufgrund der Sprachenvielfalt nur teilweise möglich ist. Daher bestärken wir die Eltern, mit dem Kind oder den Kindern in ihrer Erstsprache zu sprechen, und versuchen, ihnen die Wichtigkeit dieser für die sprachlich-kognitive Entwicklung ihres Kindes zu vermitteln.
Wir wollen den Kindern Verständnis vermitteln, ihnen zeigen, dass es auf der Welt viele Sprachen gibt und wir auch in dieser Unterschiedlichkeit friedlich miteinander leben können. Unser Ziel ist, dass die Kinder viele Sprachen als Normalität, als Alltag erleben und nicht als etwas Fremdes oder gar Bedrohliches. Für uns ist es wesentlich, dass Kinder miterleben, dass in naher und ferner Umgebung verschiedene Sprachen gesprochen werden. Deshalb bauen wir wo immer möglich unterschiedliche Sprachen in unseren Alltag ein. Dies geschieht in Form von Liedern, die wir uns oft selbst erarbeiten oder die uns Eltern aus verschiedenen Ländern beibringen. Vor allem unsere KollegInnen mit anderen Erstsprachen als Deutsch sind dabei eine große Hilfe.